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Pressemitteilung

Zigarettenkippenrecycling in Augsburg

In Grünanlagen und auf Spielplätzen sind sie für die Stadtreinigung ein Ärgernis, für unser Trinkwasser eine regelrechte Bedrohung: die Rede ist von achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen. Sie enthalten bis zu 7000 Schadstoffe, 50 davon gelten als krebserregend. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 106 Milliarden Zigaretten geraucht. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) landen zwei Drittel davon nach dem Rauchen als Kippen in der Umwelt. Eine Zigarettenkippe kann dabei bis zu 1000 Liter Wasser mit Giftstoffen verunreinigen.

Fotos: ÖDP Kreisverband Augsburg-Stadt

Auch in Augsburg gehören weggeworfene Zigarettenkippen leider zum Straßen- bzw. Landschaftsbild. Obwohl die Stadt hier seit langem mit speziellen Kippen-Sammelbehältern (siehe Foto) versucht gegenzusteuern, landen immer noch viel zu viele Kippen in der Landschaft. Wie das Bild zeigt, würden die RaucherInnen das Angebot der Sammelbehälter auch nutzen, doch die Kapazitäten reichen oftmals nicht aus. Bisher finden sich die Sammelbehälter auch nur an stark frequentierten Haltestellen und Brennpunkten in der Innenstadt. Wo man die Behälter vergeblich sucht, ist in den Grünzonen der Stadt. Dafür findet man dort typischer Weise im Umfeld von Sitzgelegenheiten und gastronomischen Angeboten eine Vielzahl von Kippen verstreut auf dem Boden liegen (siehe zweites Foto). Für die Stadtreinigung (AWS) stellen die Kippen - wenn sie nicht in die Sammelbehälter geworfen werden - ein großes Problem dar: letztlich müssen sie in Handarbeit aufgelesen und entsorgt werden. Sie wandern dann zusammen mit dem Restmüll in die Müllverbrennungsanlage. Aber auch hier können nicht alle Giftstoffe aus den Kippen rückstandslos vernichtet werden und landen so in der Abluft.
Eine mögliche Lösung für dieses Problem stellt seit Kurzem das Recyclingkonzept TobaCycle dar: der Verein wirbt damit, die Kippen samt der daran haftenden Asche und den enthaltenen Giftstoffen in spritzfähiges Granulat umwandeln zu können, aus dem dann z.B. Sammelbehälter für Kippen hergestellt werden könnten. „Wenn wir es schaffen, die RaucherInnen dafür zu gewinnen, ihre Kippen zu sammeln und an Sammelstellen abzugeben, könnten wir mehrere Probleme auf einmal beheben“, freut sich ÖDP Stadtrat Christian Pettinger. Einerseits würden die unerfreulichen Hinterlassenschaften aus unserer Stadtlandschaft verschwinden, andererseits würde man wertvolle Rohstoffe aus den Kippen wiederverwenden und man könnte die Gefahren für das Trinkwasser deutlich minimieren. Pettinger hat deshalb einen Antrag bei Oberbürgermeisterin Weber eingereicht, der darauf abzielt, deutlich mehr der Augsburger Kippen-Sammelröhren im Stadtgebiet aufzustellen. „Eigentlich sollte neben jedem Abfalleimer, den die Stadtreinigung ohnehin schon regelmäßig leert, auch eine Kippensammelröhre angebracht werden“, meint Pettinger. Auf den Fahrzeugen des AWS müsse dann neben den bis jetzt schon getrennt gesammelten Fraktionen eben auch noch ein Sammelbehälter für Zigarettenkippen stehen.  
Ganz entscheidend für die Reinerhaltung des Grundwassers sei die flächendeckende Aufstellung von Sammelbehältern in den städtischen Grünanlagen, insbesondere dort, wo sich viele Menschen gerne aufhalten. Auch die beliebten Spazierwege und Ausflugsziele an Wertach und Lech, wie z.B. der Kuhsee, die Kulperhütte oder die Floßlände müssten mit Kippensammelbehältern ausgestattet werden. Der Trinkwassererfassungsbereich rund um den Siebentischwald müsse natürlich mit besonderem Augenmerk betrachtet werden. Zudem solle die Stadt auch die Werbetrommel dafür rühren, dass die RaucherInnen ihre Kippen auch konsequent sammeln. Pettinger: „Auf dem Weg zur Zero-Waste-City gibt es noch viel zu tun. Und oftmals sind es die kleinen Schritte, die von den Einzelnen auch eine gewisse Disziplin verlangen, aber in der Summe eine große Wirkung entfalten können.“

 

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