Pressemitteilung
Verschlimmbesserung beim ÖPNV bekämpfen - Antrag der ÖDP bereits im vergangenen Jahr gestellt
Leider kein Faschingsscherz: am Faschingsdienstag konnte man der Augsburger Allgemeinen wieder einmal entnehmen, dass die Stadtwerke ihr Angebot bei Bus und Tram weiter reduzieren wollen bzw. wegen Baustellen im Stadtgebiet auch müssen. Gleichzeitig wurden wie bekannt in jüngster Zeit gleich mehrfach die Fahrpreise deutlich erhöht.
Für ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger wird mit dieser Ankündigung die Leidensfähigkeit der StadtwerkekundInnen erneut stark strapaziert: „Seit Jahren werden die Leistungen im öffentlichen Nahverkehr hier in Augsburg laufend schlechter und gleichzeitig steigen die Preise. Damit vergraulen die Stadtwerke auch noch die letzten treuen Kunden.“ Diese Problematik bestehe aber nicht erst seit heute, sondern bereits seit weit vor Beginn der Corona-Pandemie. Pettinger verweist in diesem Zusammenhang auch auf einen Artikel aus dem renommierten „Strassenbahn Magazin“. In der Oktoberausgabe 2021 beschreibt der Redakteur Philipp Krammer dort sehr akribisch, wie seit der als Sensation gefeierten Einführung des 5-Minuten-Taktes im Augsburger Nahverkehr am 1. Oktober 1990 dann ab 2014 nach und nach Teile des 5-Minuten-Taktes im Tagesverlauf durch 7,5-Minuten-Taktungen ersetzt wurden. Krammer bezeichnet diesen Vorgang als „Schleichende Fahrplaneinschränkungen“. Er beschreibt auch sehr zutreffend das zunehmende Problem der langen Umsteigezeiten von der Tram in die Busse, deren Taktung noch sehr viel deutlicher verschlechtert wurde. Dass wegen Corona auch in anderen Städten die Angebote des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) deutlich ausgedünnt wurden, räumt Krammer ein, aber inzwischen seien die anderen Kommunen größtenteils wieder auf dem Vor-Corona-Stand. Nicht so in Augsburg.
Stadtrat Pettinger: „Ich habe deshalb bereits vergangenes Jahr einen Antrag gestellt, diesem Trend endlich entgegen zu wirken. Im Wirtschaftsausschuss am 11.05. 2022 wurde darüber und über weitere Anträge zum Thema geredet, eine Verbesserung hat sich jedoch nicht eingestellt. Im Gegenteil. Nachdem scheinbar Referent Dr. Hübschle bei den Stadtwerken keinen Fuß auf den Boden bekommt, habe ich einen Antrag bei Frau Oberbürgermeisterin Weber eingereicht, das Thema Attraktivität des ÖPNV endlich zur Chef-Sache zu machen und eine Stadtratssondersitzung einzuberufen, bei der referatsübergreifend darüber beraten werden soll, wie der Misere zu begegnen ist.“