Pressemitteilung
Projekt zur Optimierung der öffentlichen Verkehrsverbindungen zwischen Stadt und Land
Der motorisierte Individualverkehr (MIV) stellt nach wie vor den größten Anteil am Verkehrsgeschehen in Augsburg. Damit verbraucht diese Verkehrssparte auch den meisten Platz auf unseren Straßen und sorgt für einen Großteil der verkehrsbedingten Probleme (Staus, Lärm, Feinstaub- und Stickstoffbelastung, CO2-Ausstoß, Bodenversiegelung, Verbrauch von (fossilen) Ressourcen, usw.). Deshalb herrscht auch relativ große Einigkeit im Stadtrat darüber, dass man die schiere Menge des MIV insbesondere durch eine Attraktivierung des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) verringern sollte.
„Leider reichen die bisher ergriffenen Maßnahmen bei weitem nicht aus“, so ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger. „Wir müssen hier endlich unsere Stadt-Augsburg-Blase verlassen und das Umland massiv mit einbeziehen. Wenn man bedenkt, dass nur lediglich 20% der Fahrzeugbewegungen des MIV ihren Start- und Zielpunkt innerhalb des Stadtgebietes haben, ist klar, dass die überwiegende Anzahl von PKW-Fahrten aus den umliegenden Landkreisen kommen oder dorthinaus führen.“
Optimierungsbedarf dringend vorhanden
Damit sei klar, dass es nicht reicht den ÖPNV im Stadtgebiet zu verbessern, sondern vor allem die Verbindungen in die Landkreise müssen optimiert werden. Der Landkreis München habe in diesem Sinn schon vor zwei Jahren gehandelt und unter Förderung des Freistaates das Projekt MoveRegioM für die nördliche Region um die Landeshauptstadt herum ins Leben gerufen. „Dass der Projektleiter vom Landkreis München bei einem öffentlichen Vortrag als Begründung für die Aktivitäten des Arbeitskreises ausgerechnet ein Praxisbeispiel aus der Region Augsburg vorstellt, ist bezeichnend. So rechnet er vor, dass eine Fahrt von Augsburg nach Kiemertshofen (gelegen zwischen Adelzhausen und Altomünster) mit dem PKW 27 Minuten dauert, mit dem ÖPNV dagegen mindestens 1,5 Stunden und auch nur dann, wenn wirklich alles optimal läuft. Da muss man sich dann nicht wundern, wenn die Bewohner der umliegenden Landkreise lieber den PKW benutzen als den ÖPNV, wenn sie nach Augsburg fahren. Dieses Beispiel lässt sich beliebig rund um Augsburg auf anderen Gemeinden projizieren und ist symptomatisch für die jahrelange Kirchturmpolitik der beteiligten Gebietskörperschaften.“
Antrag eingereicht
Pettinger will deshalb so schnell als möglich alle beteiligten Landkreise, die Stadt Augsburg, die Uni und die Akteure des Öffentlichen Verkehrs (SWA, DB, AVV, VGA) an einem Tisch zusammenbringen. Nach dem Vorbild aus München soll auch für die Region Augsburg ein Projekt zur Optimierung der öffentlichen Verkehrsverbindungen zwischen Stadt und Land auf den Weg gebracht werden. Pettinger hat deshalb einen Antrag an die Oberbürgermeisterin der Stadt gestellt, der auch bereits für den städtischen Haushalt 2025/26 entsprechende Finanzen im Haushalt aufgenommen sehen möchte.