Pressemitteilung
Pressemitteilung der ÖDP, Stadtverband Augsburg zur aktuellen Ankündigung der Stadtwerke Augsburg, das es keine Rückkehr zum 5 Minuten-Takt bei der Straßenbahn sowie zum 15 Minuten Abendtakt bei den Buslinien 32 und 41 geben wird
Die Stadtwerke Augsburg haben nun am 24.02.2022 über die Augsburger Allgemeine verkündet, dass sie weiterhin nicht zum vollständigen Vor-Corona-Takt zurückkehren wollen.
Sie wollen Abschied nehmen vom einstmals bundesweit einmaligen 5-Minutentakt bei den Straßenbahnen. Das ist für eine „echte“ Mobilitätswende ein Schlag ins Gesicht sowie ein riesiger Rückschritt für einen zukunftsfähigen ÖPNV in unserer Stadt, so Michael Leimböck, Verkehrspolitischer Sprecher der ÖDP Augsburg-Stadt.
Für weniger Autoverkehr in unserer Stadt ist das nicht das richtige Signal an die Bürgerinnen und Bürger. Der 5-Minuten-Takt in Augsburg hat geradezu die Leute angezogen und in den ÖPNV gebracht.
Nun hat die Oberbürgermeisterin Frau Weber im Stadtrat am 24.02.2022 klar festgestellt, dass die einzigen, die den Takt bei den SWA-Verkehrsmitteln verändern dürften die Stadträtinnen und Stadträte sind und hier nicht die Geschäftsführung der SWA eigenmächtig irgendetwas beschließen kann.
Auch das die beiden Buslinien 32 und 41 nicht wie vor der Corona-Pandemie wieder in den 15 Minutentakt am Abend zurückgeführt werden, können wir nicht nachvollziehen.
Wir befürchten, wenn der Takt `30 bleibt, werden auch in Zukunft wenig Leute die Busse benutzen.
Die Linien 32 und 41 sind langläufige Buslinien, die Tausende Bürgerinnen und Bürger direkt vom und zum Königsplatz mit den Stadtteilen verbindet.
Beide Buslinien bedienen und verknüpfen Bahnhalte. Die Linie 32 den HBF, die Linie 41 den Bahnhof Augsburg Messe DB sowie im weiteren Sinne den Haltepunkt Haunstetter Straße über die Haltestelle „Prinz Karl Viertel“. Ein 30 Minuten-Takt produziert für Bahnbenützer hier oft lange Wartezeiten und macht das gesamte System unattraktiv.
Die Linie 32 bedient ehemalige Konversionsflächen mit entsprechender Wohnbebauung nebst Seniorenresidenz entlang der Ackermannstraße und Kriegshaber sowie den Spickel, die nicht an die Straßenbahn angeschlossen sind. Gleichzeitig soll hier zur Uni-Klinik die Straßenbahnlinie 5 gebaut werden. Wird die SWA dann die Tram abends auch im 30-Minuten-Takt fahren lassen? Der Bau der Linie 5 erschließt sich nicht, wenn die Linie 32 nun ausgedünnt weiterfahren soll.
Von der Linie 41 sind die Neubaugebiete in Göggingen abhängig. Ebenso befinden sich viele Studentenheime dort. Studierende benötigen auch einen guten ÖPNV in den Abendstunden.
Zusammenfassend sind die sich heute ergebenden schlechten Anschlüsse und Wartezeiten durch den 30-Minuten-Takt überhaupt nicht geeignet, mehr Bürger zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. Bereits in diesen Tagen werden die Corona-Einschränkungen (z.B. 2Gplus wird zu 2G) im Freistaat zurückgenommen. In der Folge werden mehr Bürger auch abends unterwegs sein, aber angesichts des heutigen ausgedünnten ÖPNV-Angebotes sich angewöhnen, für längere Strecken doch wieder das Auto zu benutzen.