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Pressemitteilung

ÖDP mahnt zum sofortigen Atomausstieg:

am 11. März jährt sich nun zum zweiten Mal die Atomkatastrophe von Fukushima.

Nach wie vor leiden in Japan Tausende unter den Folgen der atomaren Verwüstung: Viele haben Angehörige, ihre Arbeitsplätze oder ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Hier in Deutschland hat die schwarz-gelbe Bundesregierung unter dem Eindruck des GAUs und auf massiven Druck durch die hiesige Bevölkerung eine bis dahin nie für möglich gehaltene Kehrtwende in ihrer Energiepolitik beschlossen: die so genannte „Energiewende“ war geboren: einige alte Atommeiler wurden tatsächlich ausgeschaltet, aber zwei der gefährlichsten Reaktoren, die Siedewasserreaktoren im Atomkraftwerk (AKW) Gundremmingen, bleiben bis 2017 bzw. 2021 weiter im Betrieb. Damit nicht genug: nach neuesten Plänen soll die Stromproduktion des AKWs sogar noch gesteigert werden. Dies sollte gerade uns hier in Augsburg zu denken geben: mit einer Entfernung von gerade mal 39 Kilometern birgt dieses AKW - baugleich mit dem Fukushima-Typ – enorme Risiken für unsre Region. Die Anlage ist ja auch schon fast 30 Jahre im Betrieb. So mag es nicht verwundern, dass in schöner Regelmäßigkeit undichte Stellen sowohl an Brennelementen als auch am Reaktordruckgefäß auftreten. Bis heute hat die Betreiberseite die Ursachen für diese Leckagen verheimlicht.

Da hilft es auch nicht, wenn in groß aufgemachten Zeitungsartikeln (siehe Augsburger Allgemeine vom 18.2.2013, Seite3) darüber berichtet wird, dass die Bedienmannschaften regelmäßig an Simulatorschulungen teilnehmen: denn wenn die Fukushima-Katastrophe eines gezeigt hat, dann dass die Verkettung von Umständen, die zum GAU führten, vor allem durch bewusstes Ignorieren von bekannten Mängeln sowie die Inkaufnahme von Schlampereien durch das Management herbeigeführt wurden. Davor schützt kein Simulatortraining!

Es bedarf auch keines Erdbebens oder einer Flutwelle, um einen Reaktor in die Knie zwingen. Das hat ein Vorfall gezeigt, der scheinbar auch vielen Augsburgern nicht mehr im Gedächtnis geblieben ist: am 13. Januar 1977 wurde der Reaktor A im AKW Gundremmingen von der Bedienmannschaft in den Totalschaden gefahren. Ursache war Raureif auf den abgehenden Hochspannungsleitungen. „Wir hatten damals Riesenglück, dass sich das Desaster nur auf den Reaktor selbst beschränkte! Muss es denn hier erst zu einem größeren Unfall mit dem Austritt von radioaktivem Material kommen, bis die Staats- und Bundesregierung endlich die Notbremse zieht?“, fragt sich deshalb der Vorsitzende der Augsburger ÖDP, Christian Pettinger.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat vergangenes Jahr eine Studie veröffentlicht ("Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz für deutsche Kernkraftwerke basierend auf den Erfahrungen aus dem Unfall in Fukushima"), in der prognostiziert wird, dass bei einer entsprechenden Katastrophe in einem Deutschen AKW im Umkreis von bis zu 160 Kilometern die Bevölkerung evakuiert werden müsste. Damit liegt im Falle von Gundremmingen nicht nur Augsburg in der Todeszone, sondern auch München! Ist eine Evakuierung von Augsburg schon kaum vorstellbar, so kann München wohl nicht wirklich geräumt werden. Auf Anfrage der ÖDP lässt der Bayerische Innenminister Herrmann dazu lediglich verlauten, dass man Arbeitsgruppen zum Thema eingerichtet habe. „Es ist bodenlos, mit welcher Ignoranz die Staatsregierung das bestehende Atomrisiko aussitzen will. Es wird höchste Zeit den Herrschaften deutlich klar zu machen, welche Verantwortung sie für die Bevölkerung tragen und dass es deshalb nur eine mögliche Konsequenz geben kann: die sofortige Stilllegung des AKW Gundremmingen“, so Pettinger.

Die ÖDP fordert daher alle Augsburgerinnen und Augsburger auf, sich am Samstag, den 9. März 2013 zahlreich an der zentralen Großkundgebung gegen das Atomkraftwerk Gundremmingen in Günzburg zu beteiligen. Beginn der Veranstaltung ist um 14:00 Uhr auf dem Marktplatz von Günzburg. Weitere Infos finden sich unter www.atommuell-lager.de.

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