Pressemitteilung
ÖDP fordert erneut Taktverdichtung im ÖPNV - Öffentliche Verkehrsmittel vs. Privatauto
Wie berichtet, scheint laut jüngsten Erhebungen in Augsburg der PKW-Verkehr gegenüber dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stark zuzunehmen. Für ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger ein Alarmsignal: „Seit Jahren reden wir darüber, dass wir den Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehrsgeschehen vergrößern müssen, damit wir auch nur eine hauchdünne Chance bekommen, den CO2- und Stickoxyd- Ausstoß in der Stadt in den Griff zu bekommen. Die aktuellen Zahlen schauen aber anders aus. Wenn wir nicht schleunigst gegensteuern, wird sich dieser Trend noch verstärken!“
Als Ursache für den Trend macht die ÖDP den reichlich dünnen Takt bei Bus und Tram aus, der wegen der Pandemie eingeführt wurde. Der verkehrspolitische Sprecher der ÖDP, Michael Leimböck, sieht hier die Hauptquelle für die Unwucht im städtischen Verkehr: „Wenn bei den Öffentlichen zu den eigentlichen Fahrzeiten noch lange Wartezeiten beim Start und Umsteigen hinzukommen, dann fahren die BürgerInnen halt doch mit dem Auto. Dies gilt insbesondere auch in den Abendstunden, wenn die Busse im Halbstundentakt verkehren: es steht doch niemand gerne bei Kälte und Finsternis auf zugigen Haltestellen herum. Und wenn wir diese Fahrgäste erst einmal verloren haben, wird es ganz schwierig, sie wieder zurück zu gewinnen.“ Dies könne nur durch eine deutliche Attraktivierung der Fahrzeiten geschehen. Und hierzu müsse man eben den Takt bei Bus und Straßenbahn mindestens wieder auf das vorpandemische Maß verbessern.
Dabei sei es laut Pettinger absolut nicht hilfreich, so wie der für den Nahverkehr zuständige Wirtschaftsreferent Dr. Hübschle im vergangenen Jahr, darauf zu verweisen, dass die Stadtwerke die Taktung ja in Eigenregie gestalten würden und irgendwann einmal ein neuer Nahverkehrsplan entwickelt würde. „Damit verschlafen wir die Chance gegenzusteuern. Vielmehr müssen wir jetzt eine politische Entscheidung im Stadtrat treffen, mit der wir die Stadtwerke zum Handeln zwingen. Von sich aus werden die nur machen, was unbedingt erforderlich ist. Eine Verbesserung schaut anders aus!“ Auch die Stadtspitze nimmt Pettinger in die Pflicht: wenn schon andere große Kommunen Gelder von der Staatsregierung erhielten für die Förderung des Nahverkehrs, so müsse jetzt auch die Stadt hier deutlich mehr Druck in Richtung München machen, um die dringend benötigten Mittel für den erforderlichen Umbau zu bekommen. Und kurzfristig könne man ja die „völlig sinnfreie“ kostenlose City-Zone in Augsburg wieder aufheben, womit dann immerhin jährlich 800.000 € mehr für einen dichteren Takt bei Bus und Tram zur Verfügung stünde, so Pettinger.