Die vorzeitige Schließung des Stadttheaters

Quasi per Buschtrommel in Gestalt von Facebook habe ich heute zufällig von einer Pressekonferenz erfahren, auf welcher der Augsburger Oberbürgermeister und die Intendantin des Stadttheaters heute Vormittag überraschend die vorzeitige Schließung des großen Hauses am Kennedy Platz bereits zum Ende der laufenden Schauspielsaison für den 20. Juni 2016 angekündigt haben sollen. Über die Beweggründe, die zu diesem Schritt geführt haben, kann ich nur spekulieren: leider hat es die Stadtregierung bisher versäumt, mich als Stadtrat über die akuten Notwendigkeiten zu informieren, die nun ein Abrücken von der ursprünglichen Planung erfordern. Abgesehen davon, dass dieses Versäumnis inakzeptabel ist, drängt sich mir nun der Verdacht auf, dass mit dieser plötzlichen Schließung des Stadttheaters jetzt möglichst schnell die Sanierung nach den Vorstellungen der Stadtregierung angegangen werden kann. Damit hätte man dann dank geschaffener Fakten elegant den drohenden Bürgerentscheid zur Sanierung an die Wand gefahren!

Ich halte die Formulierung des laufenden Bürgerbegehrens nicht für sehr glücklich, sehe aber, dass durch das Bürgerbegehren zu mindestens in der SPD die Bereitschaft erwachsen war, über die Details der Sanierung des großen Hauses (Bauabschnitt 1) noch einmal nachzudenken. Auf diese Weise hätten sich die Kosten für die Sanierung deutlich reduzieren lassen. Diesen Prozess des Innehaltens und Reflektierens wird es jetzt ja wohl nicht mehr geben. Ich bin gespannt darauf, wie die Bürgerinnen und Bürger reagieren werden auf den neuerlichen Versuch der Stadtregierung, an ihren Basta-Plänen festhalten zu wollen.