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Pressemitteilung

Den Spuk-Atomstromvermarktung umgehend beenden

Die ÖDP beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Ausstieg aus der Atomenergie, Energieeinsparung, Energieeffizienz und Umstieg auf Erneuerbare Energien.

Sehr geehrter Herr Pflug,

besten Dank für Ihre E-Mail. Sie werden nicht wirklich gehofft haben, dass wir uns daran beteiligen, Ihren Atomstromtarif unter dem Deckmantel "Klimaschutz" und "Öko" zu promoten.

Das Thema „Energiewende“ wurde von der etablierten Politik zu einem quasi wirkungslosen Instrument umgestaltet. Aus dieser Situation heraus entwickeln sich höchst kritikwürdige Aktivitäten, wie z.B. das Angebot von reinem Atomstrom durch MAXEnergy unter dem Deckmantel von „Klimaschutz“.

Wir können leider nur den Rückschluss ziehen, dass Sie sich mit den Risiken der Atomkraft nicht wirklich auseinandergesetzt haben. Sie kennen offensichtlich nicht die Folgen des Uranabbaus? Sie wissen nicht, dass es weltweit kein einziges „Endlager“ für Atommüll gibt, in dem Atommüll für rd. 1 Mio. Jahre sicher gelagert werden kann und auch nicht, dass derzeit hochstrahlender Atommüll in den Abklingbecken der Atomkraftwerke und in einfachen Industriehallen am Atomkraftwerksstandort lagert? Ihnen ist nicht bekannt, dass allein durch den Betrieb des schwäbischen Atomkraftwerks Gundremmingen täglich …… hochstrahlender Atommüll produziert wird und dass der Weiterbetrieb alter Reaktoren das Risiko eines Atomunfalls täglich erhöht? Und Sie scheinen auch nicht zu wissen oder diesbezüglich Ihre Stromkunden bewusst zu täuschen, dass die erheblichen Begleitkosten der Atomenergie von der Allgemeinheit zu tragen sind, obwohl sie in den Strompreis eingerechnet werden müssten.

Wir legen Ihnen daher zwei informative Sendungen ans Herz. Zum Thema Uranabbau den Film "Yellow Cake", den Sie entweder online unter: https://www.youtube.com/watch?v=Inzb3Ao2yuM ansehen können, oder aber auch für geringes Geld auf dieser website als DVD bestellen und dann auch die Mitarbeiter Ihres Unternehmens aufklären : . http://www.yellowcake-derfilm.de / Das Thema Endlagerung wird im Film "strahlendes Vermächtnis - 100.000 Jahre Endlagerung" behandelt: https://www.youtube.com/watch?v=ZVb5ldv-DEg

Sollten Sie mit Wissen um diese Fakten den Tarif entwickelt haben, halten wir die Geschäftspolitik Ihres Unternehmens für höchst fragwürdig, ja sogar für skrupellos. Mit den Angaben auf Ihrer Internetseite verhöhnen Sie die Opfer der Nuklearkatastrophen. Es hat den Anschein, dass Ihre Quelle das Deutsche Atomforum oder die IAEO sind. Dazu empfehlen wir Ihnen diesen Beitrag: www.n-tv.de/politik/Zehntausende-Krebsfaelle-zu-erwarten-article10248721.html.

In einem Punkt führen Sie die Bürger jedoch ganz gezielt hinter´s Licht. Ein Energieversorger, der die Kernenergie als Brückentechnologie verkauft, macht das wider besseres Wissen und das ist unentschuldbar. Sie wissen sehr genau, dass sowohl Kernkraft als auch Kohlekraftwerke viel zu schwerfällig sind, um auf Stromschwankungen durch erneuerbare Energien wie Wind und Sonne zu reagieren. Deshalb ist es wichtig, schnellstmöglich aus der Kernenergie und der Kohle auszusteigen.

Ihnen ist sicherlich bekannt, dass das Umweltbundesamt davon ausgeht, dass ein Endlager frühestens im Jahr 2050 zur Verfügung stehen und es voraussichtlich mindestens bis zum Ende dieses Jahrhunderts dauern wird, bis der Atommüll in das Endlager verbracht ist. Es muss auch Ihnen klar sein, dass die Rückstellungen niemals ausreichen werden, die bis dahin anfallenden Kosten der Lagerung und die Kosten für den Abriss der Atomkraftwerke zu bezahlen. Für diese Folgekosten zahlt nicht Ihr Stromkunde, sondern der Steuerzahler.

Sie dürfen versichert sein, dass wir als ÖDP alles daran setzen werden, dass die Folgekosten auch von den Verursachern getragen werden müssen - dazu gehören auch Stromhändler wie Sie, auf die durchgegriffen werden muss, wenn der Energieversorger nicht mehr existent oder insolvent ist. Denn auch Sie wollen Ihr Geld damit verdienen, dass andere die Kosten tragen - sei es, dass Menschen in Uranabbaugebieten mit Ihrer Gesundheit und schlimmstenfalls mit ihrem Leben bezahlen, und bei der Lagerung des Atommülls und dem Abriss der Atomkraftwerke der Steuerzahler.

Nachdem auf jeder Stromrechnung die Menge des Atommülls ausgewiesen werden muss, die bei der Stromproduktion entstanden ist, wäre es auch denkbar, nicht gedeckte Kosten an die Endkunden weiterzugeben. Es wäre nur gerecht, wenn auch diese an den externen Kosten des "billigen und sauberen" Atomstroms beteiligt werden.

Wir hoffen sehr, dass Maxenergy erkennt, dass es ein Irrweg ist, auf Atomstrom zu setzen und deshalb den Spuk Atomstromvermarktung umgehend beendet. Wir fordern Sie auf, stattdessen ökologisch produzierten Strom zu vermarkten und damit den Umstieg auf erneuerbare Energien zu beschleunigen. Wir wünschen eine im wahrsten Sinne des Wortes besinnliche Weihnachtszeit.

mit freundlichen Grüßen Gabi Olbrich-Krakowitzer

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