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Pressemitteilung

Anfrage zur BiBo-App der Stadtwerke

Die Attraktivierung des öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) ist ein wesentlicher Bestandteil der Mobilitätswende. Hierzu müsste das bestehende Angebote deutlich verbessert werden: das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel müsste dichter werden, die Takt- und Umsteigezeiten müssten verkürzt werden und nicht zuletzt müsste das Tarifsystem deutlich vereinfacht und kostengünstiger gestaltet werden. In Augsburg ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall: die Taktzeiten wurden nicht nur nicht wieder auf den Vorcoronastand zurück verkürzt, sondern wegen Personalmangel und hohem Krankenstand beim Personal in den Tagesrandzeiten weiter ausgedünnt. In den Fahrzeugen herrscht trotz hoher Coronainzidenz drangvolle Enge. Und zum Jahreswechsel steht die nächste Preiserhöhung beim AVV ins Haus. So weit, so schlecht.

Foto: Christian Pettinger, ÖDP Augsburg-Stadt

Immerhin bei der Tarifgestaltung haben sich die Stadtwerke Augsburg (SWA) mit der seit einem Jahr im Betrieb befindlichen BiBo-App etwas Neues einfallen lassen: BiBo steht für „be in, be out“ und bezeichnet eine App für’s Handy, mit deren Hilfe SWA-NutzerInnen beim Losfahren mit einem Fahrzeug der SWA per Check-In Knopf in der App melden, wann und wo sie zusteigen. Am Ende der Fahrt, ggf. auch nach mehrmaligem Umsteigen, checken sich die KundInnen dann per Knopfdruck wieder beim System aus. Die so registrierte Fahrstrecke wird gespeichert und am Monatsende werden alle über den gesamten Monat absolvierten Fahrten je KundIn analysiert und der dafür günstigste Preis in Rechnung gestellt. Das kann dann in einem Monat mal den Preis für ein Abo ausmachen, in einem anderen den Gegenwert einer Wochen- oder Streifenkarte kosten.
Auch ÖDP-Stadtrat Christian Pettinger nutzt die BiBo-App schon seit einem Jahr und zeigt sich generell sehr zufrieden: „Nachdem ich inzwischen wegen Homeoffice nicht mehr jeden Tag nach München fahre, bin ich auch in Augsburg nicht mehr täglich mit dem ÖPNV unterwegs. Hier kommt mir die BiBo-App hervorragend entgegen, da ich auf der einen Seite so flexibel bin, wie mit dem Abo, aber andererseits nur für diejenigen Fahrten zahle, die ich auch tatsächlich durchgeführt habe. Außerdem muss ich nicht mehr im Vorfeld planen, ob ich mir für die folgende Woche eine Wochenkarte hole oder mit Streifenkarte fahre.“ Den Stadtrat interessiert jetzt natürlich auch, wie das Feedback von den anderen NutzerInnen der BiBo-App ausfällt. Er hat deshalb eine entsprechende Anfrage bei Oberbürgermeisterin Weber eingereicht. Pettinger will u.a. wissen, wie denn die Entwicklung bei der Zahl der NutzerInnen der App sind und welchen finanziellen Vorteil die jeweiligen Fahrgäste sich pro Monat im Schnitt durch die BiBo-App „erfahren“ haben.
„Aber das wirklich wertvolle an den in der BiBo-App angefallenen Fahrtdaten ist die Aufzeichnung der Fahrt vom Start bis zum Ziel ggf. auch über mehrere Umstiege hinweg: damit hört endlich das Rätselraten über die Wegebeziehung von Startpunkt bis zum Ziel der Fahrgäste auf. Wir kommen weg von der reinen Mengenzählung in den Fahrzeugen und können genau nachvollziehen von wo nach wo die einzelne Fahrt geführt hat.“ Auf diese Weise müssten Lücken im bestehenden Netz des ÖPNV deutlich zu Tage treten, die derzeit nur durch umständliche Umwege abgedeckt werden können. Auch die Wartezeiten, die auf der jeweiligen Strecke angefallen sind, sollten erkennbar sein. Ganz schnell müssten so kritische Umsteigebeziehungen auffallen, z.B. am Abend in den Stadtteilen stadtauswärts von der Tram in den Bus. Pettinger: „Wir müssen jetzt die Chance ergreifen, mit den gewonnenen Daten aus der BiBo-App das gesamte Netz der SWA zu verbessern. Dafür lohnt es sich auch eine wissenschaftliche Begleitung ins Boot zu holen!“  

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